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Historische Reichtümer in Bodrum

Cevat Sakir Kabaagaçli
Cevat Sakir Kabaagaçli

„Glaube nicht, dass du gehen wirst wie du gekommen bist. Das war auch bei denen so, die vor dir kamen. Sie sind gegangen, aber ihre Gedanken liessen sie stets in Bodrum …“Diese Worte schrieb der Fischer aus Halikarnas, Cevat Sakir Kabaagaçli, für Bodrum.

Kein Ort innerhalb der Tourismusregionen der Türkei besitzt ein so andersartiges Image wie Bodrum. Und für jeden gibt es ein anderes Bodrum. Lassen Sie uns deshalb mit dem Bodrum des Fischers aus Halikarnas beginnen, der den Ort in der Türkei und in der ganzen Welt bekannt machte:“ Früher ließ man die Häuser zum Zwecke der Verteidigung hoch auf den Anhöhen bauen. Man nannte sie jedoch nicht „Haus“, sondern „Burg“.

Bodrum St Nikolaus
St Nikolaus Kirche

Aber wegen der Sehnsucht nach dem Meer, dem Verlangen nach dem Blau konnten sie nicht an ihren angestammten Orten bleiben. Mit Holzpatinen, die nach Tanne dufteten, sind sie poch poch den Abhang heruntergeeilt und haben sich entlang der knirschenden Kieselsteine zweier Buchten aufgereiht. Diejenigen, die in den hinteren Reihen bleiben mussten, stellten sich auf die Fussspitzen und konnten so über die Schultern ihrer Geschwister auf das Meer schauen. Einige mutige Häuser tauchten ins Meer, wurden zu Booten, spielten lachend mit den Wellen und verspotteten ihre ängstlichen Geschwister auf dem Festland. Genau aus diesem Grund besteht zwischen den Booten und den Häuser, ja auch mit den Mandarinengärten eine vertraute Verwandtschaft. Die Boote, die das Hin und Her auf dem Meer satt hatten, wurden zu Häusern oder zu einem Mandarinengarten.“ Dies kann denjenigen, die noch nie nach Bodrum gekommen sind, die Bodrum nicht erlebt haben und nicht kennen, wie eine Lügengeschichte vorkommen, aber glauben Sie, es ist genau so geschehen wie es Cevat Sakir berichtete. Bodrum ist eines der Feriengebiete der Türkei, von dem am meisten gesprochen wird. An dieser Berühmtheit haben der Fischer aus Halikarnas, der Bodrum bekannt machte, aber auch Intellektuelle, die eine Liebe für Bodrum erschufen, sowie viele Schriftsteller und Künstler, die sich in Bodrum niederliessen und dort einen Grossen Teil des Jahres verbringen oder sich für immer angesiedelt haben, einen wesentlichen Anteil. Viele Geschichten und Romane bedeutender Schriftsteller wie Selim Ileri und Vedat Türkali spielen in Bodrum. Mit zunehmender Berühmtheit kamen immer mehr Menschen nach Bodrum und so ist es einer der Orte, an dem man einem bekannten Dichter, Schriftsteller oder Maler zufällig auf der Straße begegnen kann. Aber selbstverständlich findet die Berühmtheit von Bodrum darin nicht ihren alleinigen Grund. Die weitherzigen Schwammfischer, die ins Meer verliebten Kapitäne und Fischer, die weiß getünchten Häuser, die lilafarbenen Begonien, die sich um die Mauern der Häuser winden, die kristallklaren Buchten in seiner Umgebung und vor allem die Nächte, die sich bis zum Tagesanbruch hinziehen, haben ebenso ihren Anteil an der Berühmtheit dieses Ortes.Bodrum ist nicht nur ein Ort zum Erholen, sondern er bereichert die Ferien sicherlich auch mit viel Vergnügen.

Bodrum Stadt um 1950
Bodrum Stadt um 1950

Während des Urlaubes ist der Tag in Bodrum in zwei Hälften geteilt: Tagsüber geht man an einer der tiefblauen Buchten im Meer schwimmen und überlässt seinen Körper der Hitze der leuchtenden Sonne, das heisst, man erholt sich und bereitet sich so auf den Abend vor. Bei Sonnenuntergang, wenn die Sterne den Himmel zu schmücken beginnen, ertönt der Ruf eines anderen Lebens, vor dem man nicht die Ohren verschliessen kann. Dies ist der Ruf der Nächte von Bodrum. Wer kann dem Ruf der Freundschaft, der Träume und der Liebe schon widerstehen? Noch dazu, wenn ein Vollmond den Himmel schmückt? Die Restaurants entlang der Küste, in den Dörfern und Buchten der Umgebung, in den Strassen, entlang derer sich die Weiss getünchten Häuser aufreihen, und an den Anhöhen, stehen der Nacht bereit. Die Fische, erwischt mit einer Angel oder hängengeblieben im Netz der Meisterfischer, liegen im Kühlschrank: Riesenbarsch, gefüllte Muscheln, Kalamaris und mit Sicherheit Oktopode! Sind in Bodrum die Raki-Tafeln gedeckt, ist der Okotopodensalat unverzichtbare Bedingung. Man weiss zwar nicht, ist es wegen der Oktopoden oder wegen der Meisterköche, die sie zubereiten, aber er darf nie fehlen. In Bodrum findet jeder einen Ort für den Abend, der dem eigenen Geschmack entspricht. Fischrestaurants gibt es und Pizzerias, Bars mit türkischer Musik und mit Rock. In den Strassen Barlar Sokagi, Cumhuriyet Caddesi, Neyzen Tevfik Caddesi und Azmakbasi, kurz gesagt, an jedem Ort, findet man Bars und Kneipen – die Wahl liegt bei Ihnen.

In Bodrum gibt es nicht nur Sonne und Meer, auch nicht nur schillernde Nächte. Die Stadt kann sich einer Geschichte rühmen, die sich über 3 000 Jahre erstreckt. Der Geschichtsschreiber Herodot berichtet, dass die Stadt in den Jahren 1 000 v.Chr. von den Dorern an der Stelle gegründet wurde, an der heute die Festung steht. Zu dieser Zeit lag das Gebiet nicht auf dem Festland, sondern auf einer Insel. Halikarnassos hat seine leuchtendste Epoche im 4. Jahrhundert v.Chr. erlebt. Unter der 24 Jahre andauernden Herrschaft des Mausolos, der den Ort zur Hauptstadt von Karien machte, wurde mit dem Bau des monumentalen Mausoleums begonnen, das zu den sieben Weltwundern zählte und von dem heute nur noch die Fundamente erhalten sind.

Mausoleum von König Mausolos
Mausoleum von König Mausolos

Nach seinem Tod liess Artemisia II., die sowohl Gattin wie Schwester des Mausolos war, das Grabmal weiterbauen. Aber auch bis zu ihrem Tod konnte es nicht fertiggestellt werden und so vollendeten, auf ihre eigenen Möglichkeiten gestellt, die Baumeister selbst das Monument. Ein vollkommenes, 42 m hohes Werk war entstanden, mit einem Tempelteil im ionischen Stil, der von 36 Säulen gesäumt wurde; über ihm eine 24 stufige Pyramide und ganz oben standen die Statuen von Mausolos und Artemisia in einem Pferdewagen. Die Statuen und einige Reliefs sind heute im Britischen Museum ausgestellt. Sie wurden jedoch nicht entwendet, sondern mit der Erlaubnis des Padischahs dorthin gebracht. Nach dem Tod von Artemisia II. trat Idrius an ihre Stelle, danach folgte die Prinzessin Ada. Sie wurde von ihrem jüngeren Bruder entthront, aber Alexander der Grosse, der die Stadt 334 v.Chr. eroberte, hob sie wieder auf den Thron (wir werden die Prinzessin Ada in der Festung von Bodrum besuchen).Nach Alexander dem Grossen übernahm Lysimachos 301 v.Chr. die Herrschaft über die Region, ihm folgte Ptolemaios. Im Jahre 189 v.Chr. wurde die Region dem Königreich Rhodos eingegliedert, im Jahre 167 v.Chr. dem Königreich Bergama. Im 4. Jahrhundert n.Chr., in der Zeit der Karier, gewann Piskoposluk eine zentrale Stellung. Das Fürstentum Mentese übernahm 1274 die Herrschaft über die Region, die dann in der Zeit Süleyman desPrächtigen Teil des Osmanischen Reiches wurde. Weil die gesamte antike Stadt unter der heutigen Ansiedlung liegt, gibt es kaum Überreste. Auf dem Hügel neben der Landstrasse, die an der oberen Seite von Bodrum vorbeiführt, steht das Theater, das ebenfalls in der Zeit des Mausolos gebaut und inzwischen restauriert wurde. Ein Teil der Stadtmauern kann man beim Myndos-Tor an der Strasse nach Gümbet sehen. Die Festung, die man als das Symbol der Stadt betrachten kann, wurde, so wie sie heute erhalten ist, im Auftrag von Sultan Çelebi Mehmet von den St. Peter-Rittern gebaut. Im Jahre 1402 wurde mit dem Bau der Festung begonnen, dem im Laufe der Zeit einige Teile angefügt wurden. Steine des Mausoleums, das durch ein Erdbeben zerstört wurde, fanden beim Bau der Festung Verwendung. Entsprechend ihrer Bauart werden die Türme der Festung als Französischer, Italienischer, Deutscher, Spanischer und Englischer Turm bezeichnet. Die Festung dient heute als Museum und in ihr befindet sich das erste und einzigste Unterwassermuseum der Türkei.

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