Südlich von Milet hat die Gründung des antiken Didyma, im 9.Jh v.Chr., mit der Niederlassung der ersten Ionier begonnen. Es hat aber nie die Eigenschaften einer Stadt gehabt, sein Ruhm kam vom Apollon Tempel.
Apollon ist der Sohn von Zeus und der Titanen Tochter Leto. Er ist die Gottheit der Wahrkeit und der Prophezeihung. Man glaubt das Didim seinen Namen vom Griehischen „Didymi“ (Zwillinge) bekommen hat, was mit der Zwillingsschwester des Apollon, mit Artemis zusammenhängen soll. Die zweite vermutung ist das der Name aus Dem Karischen, also vor der Griehischen Zeit stammt.
Die ältesten Aufzeichnungen, die in Didyma gefunden wurden, konnten ins 6.Jh v.Chr. datiert werden. In dieser Zeit wurde der Apollon Tempel von den Branchiden, die auch Begründer und Namensgeber des Tempels waren, geführt. Die Sippe des Branchos, wird in der Griehischen Mythologie an die Liebe zwischen Apollon und Branchos angelehnt. Apollon soll sich in den Hirten Branchos verliebt haben. Der wiederum erbaute für Apollon, als Zeichen seiner Liebe, den Tempel und Opferte es Ihm. Apollon gab Branchos seinerseits die Gabe Wahrheiten zu sehen. So wurden die Branchiden, die aus Delphi stammen sollen und den Tempel auch führten, bekannt für Ihre Wahrsagen.
Als Krösus (der letzte König von Lydien) im 6.Jh v.Chr. sich in den Kopf setzte Persien anzugreifen, wollte er sich zuerst von einer Orakelstätte seine Zukunft vorhersagen lassen. Um zu wissen, wie vertraulich die Orakel waren hat er einen Versuch gestartet. Verschiedene Boten wurden zu den wichtigsten Orakelstätten, unter ihnen auch das Orakel vom Apollon Tempel, geschickt. Die Seher der verschiedenen Orakel sollten sagen was der König in diesem Moment tue. Der König kochte in dieser Zeit in einem Bronzenen Kessel eine Schildkröte mit einem Lamm. Die richtige Antwort hatte nur das Orakel vom Apollon Tempel in Delphi. Der Apollon Tempel von Didyma war nicht erfolgreich. Trotzdem war Krösus den Brankhiden gegenüber freundlich und hat dem Apollon Tempel immer reiche Opfer gebracht.
Die Seher des Apollon Tempel in Didyma machten Ihre Wahrsagen immer in schwer verständlichen Aussagen. Auch König Krösus sagten Sie, das er mit seinem Angriff auf das Perserreich ein groses Reich vernichten würde. So geschah es auch, nur das es sein eigenes Reich war das vernichtet wurde.
Mit der Vernichtung des Apollon Tempels in Didyma durch die Perser, endet auch die frühe Zeitepoche in Didyma. In diesem waren die Brankhiden schuldig. Sie hatten alle Reichtümer und Opfergaben, mit Hoffnung auf verschonung, an die Perser weitergegeben. Selbst waren Sie auch ins innere des Persischen Reiches gezogen um vom Ihrer Untreue an den Göttern verschont zu bleiben. Als Alexander der Große etwa 150 Jahre später in Didyma ankam, fragte er die Mileter in seinem Heer was mit den Resten geschehen solle. So wurde alles dem Erdboden gleich gemacht. Die Söhne wurden damit für die Schulden Ihrer Väter bestraft.
Nach der Persischen Vernichtung und ankunft des Alexander des Großen, lebte das orakel noch einmal auf. Mit dem Bau des Tempels wurde wieder angefangen. Als 278 v.Chr. die Gallier (Kelten, Lat.=Galli) einfielen wurde der Tempel nochmals schwer beschädigt. In den folgenden friedlichen 2.Jh haben die Mileter den Tempel weitestgehend wieder aufgebaut und bis zum 3.Jh durch wohlgesonnene Römische Kaiser auch ein Reichs Zeitalter erlebt. Als im 3.Jh die Gothen die Westküste entlang ziehend alles ausraubten was Sie antrafen, veranlasste die Mileter dazu Didyma in eine Burg zu verwandeln und das ganze Volk darin zu schützen. In dieser Epoche wurde der Tempel nie ganz zerstört, aber der Bau des Tempels kam auch nicht wirklich voran.
Der Fall von Milet und der Mileter begann mit der verbreitung des Christentums. Da im Christentum die Orakelstätten, als Quellen der Vielgötterei (Grich.=Polytheismus) war, wurden sie angegriffen. Das herabsetzenste für das Apollon Heiligtum war, das in den Heiligen Bereich des Tempels auch noch eine Kirche gebaut wurde.
Das Orakel
Die Funktionsweise des Orakels vom Apollon Tempel in Didyma wird in vielen Historischen Schriften erwähnt. Demnach ist es fast in allen Schriften eine Frau, die das Zepter das Sie von einer Gottheit bekommen hat in der Hand hält, oder den Zipfel Ihres Kleides ins Heilige Wasser taucht, oder den Dunst des Heiligen Wassers einatmet. Auf diese Weise bereitet Sie sich für die Göttlichen Gaben vor. Derjenige der sich an das Orakel wendet bekommt die Seherin nicht zu Gesicht. Er muss aber, je nach wichtigkeit des Themas, an das Orakel zuerst einen Preis dafür Zahlen und danach, auf dem gleich im Eingangsbereich befindlichen runden Stein sein Tieropfer bringen. Dieses Tier war fast in allen fällen eine Ziege. So bereitete man sich auf Apollon vor. Die Seherin musste zuerst feststellen ob die Gottheit anwesend war im Tempel. Manchmal wenn die Gottheit nicht dort war, konnte der Besucher seine Wahrheit auch nicht erfahren. Bei anwesenheit der Gottheit wurde sein erster Satz dem ersten Sprecher mittgeteil, der erste Sprecher war immer der Höchstrangige Beamte in Milet, der den Satz gleich schriftlich festhält. Der zweite Sprecher erzählt den Inhalt der Wahrsage den im Vorraum des Tempels, dem zwischen Naos (Grieh.: Kultraum-Heiliger Raum) und Pronaos (Grieh.: vor dem Naos), in dem dafür vorgesehenen Zimmer wartenden Besucher. In diesem Zimmer werden auch alle vorherigen Schriften aufbewahrt. Leider sind die Schriften über die Wahrsagen des Orakels, die bis zur jetzigen Zeit erhalten geblieben sind, kein halbes Dutzend.